Lichtmalerei
Vor ein paar Tagen habe ich einen wunderbaren Dokumentarfilm gesehen. „Ball of Light“ (http://documentaryheaven.com/ball-of-light/). Er erzählt von der Transformation eines gewissen David Smith. Unglücklich in seinem Dasein als Händler leidet David unter Depressionen und Alkoholmissbrauch. Um sein Familienleben zu retten, wandert David nach Australien aus und entdeckt dort die Lichtmalerei. Der 15 Minuten lange Film demonstriert schlicht und eindrucksvoll wie viel rettende Kraft ein Mensch aus einer kreativen Tätigkeiten schöpfen kann. Kurz nach dem Film erinnerte ich mich an etwas aus meiner Kindheit. Es war ein unglaublich heißer Sommer in Bulgarien und wie jedes Jahr verbrachte ich mit meinen Eltern einige Woche in einem Kurort, wo sehr viele Schauspieler, Tänzer und bildende Künstler ihre Ferien verbringen. Eines Abends haben einige dieser Kreativen nur so zum Spaß eine kleine, improvisierte Show veranstaltet in der sie auf einer dunklen Bühne mit glimmenden Kohlen, Zigaretten und Taschenlampen rhythmisch herumgefuchtelt haben. Den ganzen restlichen Sommer drängte ich meinen Vater jeden Abend, sich immer wieder eine neue Zigarette anzuzünden, um mit der Glut verschiedene Formen in die Luft zu malen. Rückblickend hege ich sogar die Befürchtung, dass ich durch meinen Durst nach Unterhaltung seinen Zigarettenkonsum erheblich gesteigert habe. Die gute Nachricht ist – ihm geht es gut und er raucht jetzt nicht mehr.